Liebe Gäste,
lassen Sie mich kurz emotional werden:
Es gibt Menschen, denen sind Kinder sehr wichtig –
ihre Ausbildung, ihr zwischenmenschliches Verhalten, ihre Entwicklung – und sie handeln danach.
Diese Menschen nennt man gemeinhin Eltern oder Lehrer und sie haben einen Mords Job zu erledigen.
Warum? Weil kein Kind wie das andere ist.
Weil kein Kind ALLES, aber jedes ETWAS leisten kann und will.
Weil jedes Kind Anerkennung und sein Erfolgserlebnis braucht.
Weil jedem Kind geholfen werden muss, sein persönliches Glück zu finden.
Wenn ich an diese Schule denke und an das Engagement, mit dem sie geleitet wird, komme ich aus dem Dauergrinsen nicht mehr raus:
Schulleitung und Lehrer haben die große Aufgabe fortlaufend rund 1.200 Schüler bis zum jeweiligen Schulabschluss zu führen.
Jeden einzelnen! Möglichst erfolgreich! Möglichst unbeschadet in ihren Seelen!
Wie macht man das? Die Kinder müssen ihnen wichtig sein, als Mensch im Focus stehen – mit all ihren großen und kleinen Bedürfnissen, Talenten und Träumen – nicht nur Intelligenz, Fleiß und Folgsamkeit als Schlüssel zum Erfolg sehen; sondern, das seit je her gültige päd. Prinzip von Pestalozzi im Blick haben: „Lernen durch Kopf, Herz und Hand“
– wenn es dem Kopf gut geht, ist auch das Herz erfüllt.
– und wenn der Körper dazu noch ausgeglichen und gesund ist,
– geht es dem Kind gut!
Dazu braucht es neben einer erfüllenden Tätigkeit – egal ob mit dem Kopf, dem Herzen oder den Händen immer eine gute Ernährung.
Diese Schule öffnet sich dem pädagogischen Prinzip und bietet den Kindern eine breite Vielfalt von Entfaltungsmöglichkeiten außerhalb des regulären Schulunterrichtes: Eine davon ist qualifiziert Kochen lernen.
Kochen ist kreativ, gibt Einblicke in die Ernährungslehre, zeigt wie einfach es sein kann, sich gesund zu ernähren und wie sich Stolz anfühlt,
mit den eigenen Händen etwas Sinnvolles geschaffen zu haben.
Alles begann mit einem bewundernden Blick auf die Heimschule Wald, an der schon seit Jahrzehnten fast alle Schülerinnen
sehr erfolgreich eine handwerkliche Ausbildung neben der gymnasialen absolvieren.
Das Prädikat der Schulstiftung: „Wald ist uns lieb und TEUER!“ – und wird deshalb einzigartig bleiben…..
Das war die Geburtsstunde des „LIZE-Koch“ Projekts an der LFS unter der Trägerschaft des SFV in Kooperation mit der IHK Weingarten und Patenbetrieben der Region. Wer will, geht (bereits seit 4 Jahren) mit einem Doppelabschluss von der Schule: der Mittleren Reife bzw. dem Abi UND dem Gesellenbrief „Koch/Köchin.
Rasant entwickelte sich die Zahl der LIZE-Köche und mit ihnen die Zahl der Gruppenstunden und der Lehreinheiten und außerdem auch die Nachfrage der Bewirtungen bei schulinternen Festen, so dass die Schulküche der Realschule bald in jeder nicht schulisch genutzten Stunde von den LIZE-Köchen belegt wird.
Heute gibt es über 70 LIZE-Köche, einen beim Verein festangestellten Lehrmeister und eine an 6 Tagen/Wo bis zu 16 h/Tag im Dauereinsatz genutzte Schulküche.
Zeit „Danke“ zu sagen: der 17 Jahre alten Küche; dem Lehrmeister Alois Schmidt, aber auch den Stundenplanern, den Reinigungsmarathonläufern; dem Schulleiterteam und last not least der Schulstiftung, die nach langem Tauziehen, das Potenzial,
das in dieser Schule und ihren Schülern steckt, belohnt hat mit dieser wunderschönen, modernen, funkelnagelneuen Lehrküche mit Theorieraum.
Von dem langen Weg bis hierher mit interessanten Windungen und Wendungen wird der Vizevorsitzende und Schatzmeister Rudolph Jenkewitz gleich noch erzählen.
Mir ist es abschließend noch ein Bedürfnis zu betonen:
Ich bin überwältigt und sehr dankbar und beeindruckt, dass in Zeiten, in der die private Schulstiftung bekanntermaßen finanziell unter Druck steht, Investitionen getätigt werden, die nicht selbstverständlich bzw. regelkonform sind, aber für viele Kinder wichtig sind, wichtig für die Entwicklung für ihren Kopf, ihre Herzen und ihre Hände – DANKE!!!
Astrid Felbick, 1. Vorsitzende Schulförderverein und Projektleiterin der LIZE-Köche